Das kleinere Übel…
neue Entwicklungen für die Abgasüberwachung von Schiffsantrieben
19.06.2024
Ohne jeden Zweifel trägt die internationale Schiffart auf den Weltmeeren wie im Binnenbereich einen messbaren Anteil an Treibhaus und Schadstoffemissionen bei. Ihre Antriebsmotoren verbrennen größtenteils Kraftstoffe mit hohem Schwefelgehalt und insgesamt minderem Reinheitsgrad. Dieses Problem ist erkannt und die Transformation der Schiffsantriebe ist weltweit eingeleitet. Entsprechend verschärfte Emissionsgrenzen sind gesetzt und greifen sukzessive (International Maritime Organization – IMO bestimmt im "Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe" (MARPOL-Konvention) die Umweltschutzauflagen für die Seeschifffahrt).
Ebenfalls ohne jeden Zweifel wird sich dieser Transformationsprozess über Dekaden hinziehen, weil es für viele Staaten volkswirtschaftlich nahezu unmöglich ist, ihre Flotten in kurzer Frist umzurüsten. Ebenso ist es unrealistisch schadstoffarme oder gar emissionsfreie Antriebe in großer Zahl und wenigen Jahren bereitzustellen.
Da Nichtstun keine Alternative ist, hat man vor diesem Hintergrund schon vor längerer Zeit begonnen, sowohl den Schadstoffgehalt in den Treibstoffen als auch den Emissionsausstoß von Schiffsmotoren mittels geeigneter Abgasreinigungsanlagen erheblich zu reduzieren.
Häufig wurden dafür Abgaswäscher -Scrubber- eingesetzt, welche die gasförmigen Schadstoffe in Wasser lösen und unmittelbar ins Meer verklappten. Arbeiten diese Scrubber im Durchlaufverfahren, wird das Problem von der Luft ins Wasser verlagert. Daher sucht man weiterhin nach verbesserten Verfahren zur Abgasreinigung, eins davon ist den Scrubber closed loop zu betreiben. Dabei wird das Abwasser gesammelt und an Land entsorgt.
Was auch immer man als das kleinere Übel der Abgasreinigung ansehen will, die o.g. Umweltauflagen verlangen die Einhaltung und Überwachung der zulässigen Grenzwerte. Das erfordert spezifisch für den Schiffsbetrieb konzipierte und von den Klassifizierungsgesellschaften zugelassenen Abgasanalysensysteme.
Bühler Technologies ist seit langem in diesem Anwendungsbereich tätig und bietet ein umfangreiches Programm von der Gasentnahmestelle, dem Messgastransport über die Konditionierung bis zur analytischen Auswertung. Neuestes Mitglied in dieser Familie ist der Analysator BA 3 MA.
Dieses Gerät verfügt über eine DNV-Zertifizierung nach Test-Spezifikation CG 03 339 und ist gemäß der Regularie MEPC 259(68) zugelassen. Er stellt schnell und übersichtlich alle wichtigen Parameter für die Emissionsüberwachung auf Schiffen bereit. Diese umfassen die Messung von SO2 (NDUV mit Messbereich 0-100 ppm) und CO2 (NDIR mit Messbereich 0-10 Vol.-%) und die Ausgabe des Quotienten SO2/CO2 in ppm/Vol.-%. Alle Status-, Grenzwert- und Alarmmeldungen werden auf dem Touch-Display übersichtlich dargestellt und können zusätzlich über potentialfreie Relaiskontakte und Modbus TCP ausgegeben werden. Messwerte können in analoger und digitaler Form über Modbus TCP abgerufen werden.
Unabhängig davon, welche Abgasreinigungsverfahren sich künftig durchsetzen werden, mit dem Einsatz unserer Marine Komponenten haben Sie eine zukunftssichere Lösung zur Emissionsüberwachung im maritimen Bereich an der Hand.